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Einstiegsmanagement

Einstiegsmanagement – sinnvoller Schutz oder verpasste Chance?

Das sogenannte Einstiegsmanagement ist eine Strategie für den Vermögensaufbau, bei der Sie nicht den gesamten Anlagebetrag auf einmal investieren, sondern gestaffelt über einen bestimmten Zeitraum hinweg in die gewählte Geldanlage einsteigen – zum Beispiel monatlich oder quartalsweise.

Ziel dieser Strategie ist es, Marktschwankungen besser abzufedern und das Risiko eines ungünstigen Einstiegszeitpunkts zu reduzieren.


Die Vorteile eines gestaffelten Einstiegs:

1. Risikostreuung über die Zeit:
Wer sein Kapital nicht auf einen Schlag investiert, verteilt das Risiko. Fällt der Markt kurz nach dem ersten Investment, ist nur ein Teil des Geldes betroffen – spätere Tranchen profitieren von günstigeren Einstiegspreisen.

2. Schutz bei volatilen Märkten:
Besonders in unsicheren Marktphasen (z. B. nach Krisen oder in Übergangsphasen) kann das schrittweise Vorgehen beruhigend wirken. Der Durchschnittspreis der Anteile wird geglättet („Cost-Average-Effekt“), was langfristig für mehr Stabilität im Portfolio sorgen kann.

3. Psychologische Entlastung:
Viele Anleger haben ein ungutes Gefühl, eine größere Summe „auf einen Schlag“ zu investieren – aus Angst, genau den falschen Zeitpunkt zu erwischen. Ein gestaffelter Einstieg nimmt diese Sorge und hilft, rational und planvoll zu handeln.

4. Mehr Zeit zur Orientierung:
Während der schrittweisen Investitionsphase haben Anleger die Möglichkeit, sich intensiver mit der gewählten Strategie, den Fonds oder Märkten vertraut zu machen – und gegebenenfalls Kurskorrekturen vorzunehmen.


Die möglichen Nachteile:

1. Verpasste Renditechancen:
Bei stark steigenden Märkten kann das gestaffelte Investieren dazu führen, dass man zu einem höheren Durchschnittspreis einsteigt – und somit eine geringere Rendite erzielt, als wenn man sofort investiert hätte.

2. Kein Schutz vor langfristigen Abschwüngen:
Einstiegsmanagement schützt vor kurzfristigen Schwankungen, aber nicht vor einem länger anhaltenden Abwärtstrend. Wer über viele Monate hinweg investiert, kann trotzdem Verluste erleiden, wenn der Markt dauerhaft fällt.

3. Mehr Aufwand bei Umsetzung ohne Automatismus:
Wenn das Einstiegsmanagement nicht automatisiert erfolgt (z. B. in einer Fondspolice oder über eine digitale Vermögensverwaltung), muss der Anleger regelmäßig aktiv werden – das kann Zeit und Disziplin erfordern.

4. Inflation und Opportunitätskosten:
Während Teile des Kapitals auf dem Konto „geparkt“ werden, erzielen sie möglicherweise kaum Zinsen – bei gleichzeitigem Kaufkraftverlust durch Inflation.


Fazit:

Das Einstiegsmanagement ist kein Wundermittel, aber eine sinnvolle Strategie für sicherheitsorientierte Anleger – besonders in unsicheren Marktphasen oder bei größeren Einmalbeträgen. Es kann helfen, emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden und das Risiko eines schlechten Einstiegszeitpunkts zu reduzieren.

Wer jedoch überzeugt ist, langfristig vom Kapitalmarkt zu profitieren, sollte sich bewusst sein: Zeit im Markt ist oft wichtiger als der perfekte Einstiegszeitpunkt.